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Bild: v.l.n.r.: Bgm Roland Strehl (Kü), Bgm. Josef Gilch (Eb), Renate Amrhein, Richard Bäumler, Regierungspräsident Axel Bartelt, Integrationsministerin Emilia Müller, Günther Denk, Maria Schönberger, Zenta Bock, Islame Arbouch, Gabi Wilhelm.

Integrationspreis 2016

Integrationspreis der Regierung der Oberpfalz

REGENSBURG - 15. November 2016

Kümmersbruck / Theuern / Ebermannsdorf 
Die hervorragende Integrationsarbeit, die der Arbeitskreis „Flüchtlingshilfe Kümmersbruck-Theuern-Ebermannsdorf“ seit Herbst 2015 leistet, erfuhr mit der Verleihung des Integrationspreises durch die Regierung der Oberpfalz am Dienstag in Regensburg die verdiente Wertschätzung. Aus 28 Bewerbern für diese Auszeichnung wählte die Jury den Arbeitskreis als einen von drei Preisträgern aus. Im Großen Sitzungssaal führte Regierungspräsident Axel Bartelt durch die Feierlichkeiten und begrüßte die zu Ehrenden, Vertreter der Kommunen und der Kirche, unter ihnen Domkapitular Dr. Fuchs, sowie die angereisten Preisträger aus dem Vilstal, deren Bürgermeister Roland Strehl und Josef Gilch und die Vertreter der beiden ersten Preisträger. Eine syrische Musikgruppe mit Violine, Trommel und einer arabischen Laute umrahmte die Feier mit orientalischen Klängen und trug damit, wie Bartelt meinte, auch ein Stück zur Integration bei. 

„Integration kann nur vor Ort gelingen“, so Bartelt, der stellvertretend für die Integrationsministerin Emilia Müller die Laudatio übernahm, da die Staatssekretärin verkehrstechnisch erst später im Verlauf der Feier eintraf. Es sei „ein Megathema, das uns noch Jahre und Jahrzehnte lang begleiten wird“. Jemanden zu integrieren, der aus einem anderen Kulturkreis, aus anderem sozialen Umfeld, allein und unter furchtbaren Bedingungen in unserem Land ankomme, sei eine extrem schwierige Aufgabe, die viel Zeit und Geduld erfordere. „Die Preisträger sind Paradebeispiele für gelungene Integrationsarbeit in der Oberpfalz“, erklärte Regierungspräsident Axel Bartelt. „Sie zeigen, dass jeder Einzelne von uns auf ganz unterschiedliche Weise seinen Beitrag zur Integration leisten kann.“ Im vergangenen Jahr war es die wichtigste Aufgabe, rund 12.000 Flüchtlinge in der Oberpfalz unterzubringen, während es aktuell unter den Nägeln brennt, die anerkannten Flüchtlinge möglichst reibungslos in allen Lebensbereichen in der Oberpfalz zu integrieren. 

Richard Bäumler bedankte sich im Namen des Arbeitskreises für den mit 1000 Euro dotierten Preis und informierte kurz über die umfassenden Tätigkeiten des gemeindeübergreifenden Projekts. Insgesamt seien knapp 30 Personen aus den drei benachbarten Gemeinden Kümmersbruck, Theuern und Ebermannsdorf an verschiedenen Stationen der Integrationshilfe ehrenamtlich engagiert. Sie helfen bei Sprachkursen für die Migranten, übernehmen die Beaufsichtigung von Kindern währenddessen, organisieren Fahrräder und begleiten beim Gang zum Arzt oder zu Behörden. 

Staatssekretärin Emilia Müller übernahm schließlich nach den offiziellen Preisübergaben das Schlusswort und dankte für das große außergewöhnliche Engagement für Diejenigen, die Schutz und Unterkunft in einem fremden Land suchen. Von den mehr als 1 Million Flüchtlingen, die im vergangenen Jahr in Deutschland ankamen, landeten 800.000 aufgrund der grenznahen Lage erstmal in Bayern. „Diese ehrenamtlich Tätigen haben eine wunderbare humanitäre Visitenkarte in Deutschland abgeliefert!“, so Müller begeistert. Sie freute sich besonders darüber, dass es so viele Unterstützungsangebote zur Integration in ihrer Oberpfälzer Heimat gebe. Integration braucht aber auch die Bereitschaft und eigene Anstrengungen der Zuwanderer. „Diese fordern wir ein, ebenso, wie die Anerkennung unserer Werteordnung und Leitkultur“, so die Ministerin. Bis zur endgültigen Integration der Migranten in Deutschland sei noch ein langer Atem nötig. „Das ist kein Sprint, sondern ein Marathon“, wusste sie und sprach den Helfern erneut ihren großen Dank dafür aus, dass sie sich um diese Menschen kümmern. 

AUTOR: Christine Wendl